Rover 2000 TC
Werksfrisierte
Zweivergaserausführung
mit gesteigertem
Temperament und höherer Spitze
Mit dem Bau des Modells 2000 TC erfüllt Rover einen vielfach geäußerten
Wunsch nach einem leistungsgesteigerten Zweilitermodell. Der in Genf
erstmals gezeigte und gegenwärtig nur für den Export aufgelegte Typ TC
besitzt in Europa ein auf 9:1 verdichtetes OHC-Aggregat, dessen gegenüber
dem Normalmodell um 17 PS höhere Leistung von 108 DIN-PS bei einer um 500
U/min gesteigerten Drehzahl von 5500 U/min erreicht wird. Für die
Gemischaufbereitung sorgen zwei SU-Horizontalvergaser, während ein
neugestalteter Zylinderkopf, ein Ölkühler, wassergekühlte Ansaugrohre
sowie die bis zur Wagenmitte in getrennten Leitungen weggeführten
Verbrennungsgase weitere Unterscheidungsmerkmale zum Basismodell bilden.
Liebhaber moderner Innenarchitektur kommen im Rover 2000 ganz auf ihre
Rechnung. Sauber und übersichtlich sind die Armaturen und Bedienungsorgane
angeordnet, und das beim TC besonders reich dotierte Instrumentenbrett mit
Drehzahlmesser und Zeituhr läßt kaum mehr Wünsche offen.
Auf
Grund der besonders liebevoll gepflegten und vor allem zweckmäßigen
Innenausstattung erweckt der Rover 2000 mit vier Einzelfauteuils eher den
Eindruck einer Einzelanfertigung als denjenigen eines Serienproduktes. Für
Passagiere mittlerer Statur ist ausreichend Platz vorhanden;
ausgesprochene Langbeiner fühlen sich hingegen wegen des eher knappen
Bein- und Fußraumes etwas eingeengt. Gut gefallen haben der Testequipe die
vorzüglichen Halt bietenden, angenehm gepolsterten und ausreichend
verstellbaren Fauteuils, die mühelos zu betätigenden Bedienungsorgane, die
verstellbare Lenksäule, welche eine Anpassung an die jeweiligen
Fahrerwünsche gestattet, wie auch die unbehinderte Sicht auf die Fahrbahn.
Der
gegenüber der normalen 91 PS-Version vorhandene Gewinn an Leistung und
Temperament tritt schon nach kurzer Fahrstrecke deutlich in Erscheinung.
Auf der Rundstrecke von Monthoux fiel uns die spürbar bessere
Beschleunigung des TC auf, wo man den Vierzylinder in den beiden unteren
Gängen mühelos bis zu 6000 U/min drehen lassen kann. Dadurch läßt sich auf
normalen Straßen der Überholweg wesentlich verkürzen. Neben dem
gesteigerten Brio wartet der Motor des 2000 TC trotz seinem auf höhere
Leistungsausbeute ausgelegten Zylinderkopf oder des zweiten Vergasers
jedoch mit der gleichen Elastizität auf, wie man sie vom Basismodell her
kennt. Auffallend ist sein weicher, vibrationsfreier Lauf, der von einem
dumpfen, sportlichen Auspuffton untermalt wird.
Bedauerlicherweise besaß der von uns in Genf gefahrene Rover 2000 TC ein
nicht einwandfrei funktionierendes Schaltgestänge, wodurch der Fahrreiz
auf der Rundstrecke stark geschmälert wurde. Da die
Rückwärtsgangarretierung ihren Dienst nur zeitweise versah, blieb der
Fahrer stets im Ungewissen, welche Getriebestufe eingeschaltet war.
Anstandslos hingegen war das Getriebe eines anderen Testwagens dieses Typs
zu schalten, bei welchem sich die einwandfrei synchronisierten und auf die
Motorcharakteristik gut abgestimmten Gänge präzis und ohne Kraftaufwand
zügig einlegen ließen.
Voll
zu überzeugen vermochte der Rover 2000 TC in Monthoux bezüglich seines
Fahrverhaltens, wo er sich als recht schneller und sicherer Wagen erwies.
Die leichtgängige Lenkung arbeitet stoßfrei, doch dürfte sie unseres
Erachtens noch etwas direkter ausgelegt sein. Mit Leichtigkeit plaziert
der Fahrer in Kurven den Wagen, wo er ihn haben will, und es bedarf
bereits einer forschen Fahrt, bis sich eine unbedeutende Tendenz zum
Übersteuern anzeigt. Allen Anforderungen zu genügen vermögen die
Vierradscheibenbremsen, und Federung wie auch Dämpfung passen gut zum
sportlichen Charakter dieses schnellen und komfortbalen Zweiliters der für
ihre Qualitätserzeugnisse bekannten Marke Rover.
Automobil Revue / Schweiz 21/1966
ZURÜCK
|