Die
"Deutsche Rover GmbH" / Bergen-Enkheim
über den P6 2000 / 2000 TC
(offizielle Pressemitteilung ca. 1966)
Als im
Oktober 1963 der Rover erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, beschrieb
ihn die internationale Fachpresse begeistert und wählte ihn zum Auto des Jahres.
Es wurde bestätigt, dass die Rover-Werke mit dem Modell 2000 nach sorgfältiger
Plaungs- und Entwicklungszeit ein neues fortschrittliches Konzept der
Automobil-Konstruktion geschaffen hatten. Die 60 Jahre alte Tradition und
Zuverlässigkeit wurde gepaart mit den modernsten Erkenntnissen im Motor-,
Fahrwerk- und Karosseriebau. Der Wagen hat in vielen Details neue Maßstäbe
geschaffen, die trotz der schnellen Entwicklung im Automobilbau in dieser
anspruchsvollen Klasse auch heute noch ebenso wie 1963 als erstrebenswerte
Richtlinien genannt werden. Daher ist es verständlich, dass die Nachfrage nach
diesem Modell auf allen Märkten, auf denen es vertrieben wird, ununterbrochen
hoch ist. Für die sorgfältige Entwicklung spricht, dass sich seit dem Erscheinen
des Wagens nur wenig Detailveränderungen als zweckmäßig erwiesen; 1966 z.B.
verlieh die Automobile Association den Rover-Werken die einzige Goldmedaille für
Sicherheit.
Bei
einem Auto mit so hervorragenden Fahreigenschaften und Sicherheitsfaktoren ist
es allerdings verständlich, dass aus den Kundenkreis hin und wieder der Wunsch
nach noch höherer Motorleistung gestellt wurde. Diese Wünsche, die auch dem
allgemeinen Trend nach stärkerer Beschleunigung entsprechen, wurden von den
Ingenieuren der Rover Company nicht überhört. Allerdings war die Forderung nicht
klein, denn die höhere Leistung durfte unter keinen Umständen mit Nachteilen,
die das Konzept des Wagens beeinflusst hätten, verbunden sein. Mit den jetzt zur
Auslieferung kommenden Rover 2000 TC wurde diese Aufgabe in hervorragender Weise
gelöst. Eine sorgfältige Überarbeitung der Maschine, besonders der Ansaug- und
Auspuffteile, sowie eine Überarbeitung des Zylinderkopfes und der Einbau eines
zweiten Vergasers mit abgestimmten Ansaugwegen konnte die Leistung und auch das
Drehmoment des Motors über den gesamten Drehzahlbereich verbessern. Die
Spitzenleistung wurde um 20 PS auf 110 DIN-PS angehoben. Die günstige Gestaltung
der Ansaugwege trägt wesentlich dazu bei, dass der spezifische
Kraftstoffverbrauch sogar gesenkt werden konnte.
Prototypen des Rover 2000 TC wurden bereits seit längerer Zeit ausserhalb des
Werksversuchsgeländes auf den Straßen und Autobahnen des Kontinents unerbittlich
geprüft. Auch der begeisterte Kommentar der bekannten amerikanischen
Fachzeitschrift "Car and Driver" (Mai 1966) über den Rover 2000 TC, der diesen
Wagen als das beste Fahrzeug bezeichnet, das bisher in diesem Fachorgan
beschrieben wurde, spricht für den Erfolg der Rover-Ingenieure.
Die
Höchstgeschwindigkeit des Rover 2000 TC beträgt ca. 180 km/h. Der Rover 2000 TC,
der vorwiegend für die Export-Märkte der Rover Company gedacht ist, stellt somit
eine wirkungsvolle Ergänzung des Rover-Programms für die Freunde besonderer
Fahrleistung dar, die aber nicht auf höheren Fahrkomfort verzichten wollen.
Beschreibung des Motors
Der
Motor ist ein 4-Zylinder-Reihenmotor mit oben liegender Nockenwelle und einem
Hubraum von 1978 ccm. Das Gemisch wird in zwei SU-Vergasern Typ AD 8
aufbereitet. Abgestimmte Ansaugwege sorgen für eine gute Füllung auch im unteren
Drehzahlbereich. Die neue entwickelte, getrennte Auspuffkanalführung ist auf die
Ansaugwege sorgfältig abgestimmt, wobei besonderes Augenmerk auf hohe
Elastizität im unteren Drehzahlbereich gelegt wurde. Die Spitzen- und
Dauerleistung des Motors beträgt 110 DIN-PS bei 5500 U/min. Die
Gesamtkonstruktion der Maschine zeichnet sich besonders durch günstiges
Leistungsgewicht und hohe Wirtschaftlichkeit aus. Bei einer Dauergeschwindigkeit
von 80 km/h verbraucht der Rover 2000 TC 7-8 Liter Super-Kraftstoff auf 100 km.
Die oben liegende Nockenwelle, die die Ventile direkt über Becherstößel
betätigt, erlaubt Spitzendrehzahlen von 6000 U/min. Dauergeschwindigkeiten um
170 km/h können auf Grund der Gesamtkonzeption ohne besondere Anstrengung für
den Fahrer gefahren werden. Die fünffach gelagerte Kurbelwelle mit
angeschmiedeten Gegengewichten sowei ein Schwingungsdämpfer ermöglichen einen
vibrationsarmen Lauf des Motors über den gesamten Drehzahlbereich. Die Lagerung
erfolgt in Mehrstofflagern mit Stahlstützschale. Der Zylinderkopf aus einer
hochwertigen Aluminiumlegierung ist auf der Brennraumseite völllig plan. Die
Brennräume sind konkav in den Kolbenboden eingelassen. Als Auslassventile werden
hochwertige Panzerventile verwendet. Sorgfältige Bearbeitungsmethoden machen
eine Einstellung des Ventilspiels im Rahmen des üblichen Services überflüssig.
Die beiden SU-Vergaser sind an dem Ansaugrohr über Gummielemente
schwingungsgedämpft aufgehängt. Die Ansaugluftfilterung erfolgt durch
Papier-Elemente.
Aufbau des Fahrwerks und Ausstattungsdetails
Die
Karosserie des Rover 2000 ist auf der Grundlage der Erkenntnisse neuzeitlicher
Unfallforschung etnwickelt worden. Ein äusserst verwindungssteifes Stahlgerüst,
das eine optimale Festigkeit des Fahrgastraumes sicherstellt, dient als Basis
für alle Aggregate und äußeren Blechteile. Dieses Stahlgerüst ist nach Montage
der Fahrwerksteile und des Motors sowie der elektrischen Einrichtungen
vollkommen funktionsfähig und fahrbereit, da die äußere Karosserie kein
mittragendes Element ist. Somit können alle Karosserieteile leicht ausgewechselt
werden, wodurch im Falle von Karosserieschäden ein erheblicher Zeit- und
Kostengewinn gewährleistet ist. Interessant ist auch, dass die Karosserieteile
bereits fertig lackiert zur Montage kommen. Die Spritzwand zwischen Fahrer und
Motor weist eine besondere Festigkeit auf. Neben einer weich und progressiv
ansprechenden Federung erlaubt das Rover-System durch lange Kniehebel in
Verbindung mit den hoch gelegten Federn einen besonders großen Radeinschlag und
damit einen kleinen Wenderadius.
Die aus
dem Rennwagenbau bekannte De-Dion-Hinterachse wurde von den Rover-Konstrukteuren
zur Verwendung für den Rover 2000 TC und 2000 verfeinert. Sie vereinigt die
wesentlichen Vorzüge unabhängiger Radaufhängung mit geringen ungefederten Massen
und der spurkonstanten Starrachse. Das Gewicht der ungefederten Massen konnte
weiter verringert werden, indem die Scheibenbremsen mit den Bremszangen auf der
Hinterachse direkt am Differential angeflanscht wurden und daher zusammen mit
dem am Stahlgerüst angeflanschten Differential zu den gefederten Massen gehören.
Die hervorragende Straßenlage, die besonders überzeugt, wenn die Straßendecke
glatt und schlüpfrig wird, zeigt die Berechtigung des erheblichen konstruktiven
Aufwandes bei der Fahrwerksauslegung, wobei trotz der Straßenlage eines echten
Sportwagens ein höherer Federungskomfort erhalten bleibt.
Die
aufwendigen konstruktiven Maßnahmen werden im luxuriösen Fahrgastraum
fortgesetzt. Vier anatomisch gut durchgeformte Einzelsitze geben auch bei
schnellem Fahren auf kurvenreichen Strecken ein angenehmes und sicheres
Fahrgefühl. Alle Türen haben bequeme Armlehnen. Eine herausklappbare Mittellehne
ist für die Rücksitze vorhanden. Die vorderen Schalensitze, die den Komfort
eines Armsessels bieten, haben einen weiten Verstellbereich und eine stufenlos
verstellbare Möglichkeit der Rückenlehne bis zur Liegelage. Das Lenkrad ist
leicht verstellbar, damit jeder Fahrer unabhängig von Größe und Gewicht seine
ideale Fahr-Position einstellen kann. Die Blende über der breiten Ablage unter
der Windschutzscheibe sowie entlang den Türen ist aus afrikanischem Walnußholz.
Tachometer, Drehzahlmesser, Instrumente sowie Kontrollleuchten sind in einem
rechteckigen Instrumententräger vor den Fahrer gut ablesbar gruppiert. Die
übersichtlich auf einer Leiste angebrachten Schalter sind durch Symbole und
Formgebung in ihrer Funktion leicht erkennbar. Eine sportliche Mittelkonsole
dient zur Aufnahme des Radios und Lautsprechers sowie der Betätigungshebel für
die Frischluftheizung und Kühlluftzufuhr. Zwei große Schlitze, durch die
feinregulierbar Frischluft in annähernd jedem gewünschten Winkel eingelassen
werden kann, befinden sich zusätzlich am Armaturenbrett vor dem Fahrer und
Beifahrer.
Der
sportliche kurze Schalthebel liegt griffgünstig in der Hand. Kurze Schaltwege
ermöglichen ein schnelles exaktes Schalten. Das gut abgestufte Vierganggetriebe
ist mit einer hervorragend schnell wirkenden Synchronisation in allen
Vorwärtsgängen ausgerüstet.
Der
Kofferraum mit einem Volumen von ca. 0,5 m3 erlaubt die Mitnahme von
viel Gepäck. Entsprechend der Art der Gepäckstücke kann das abgedeckte
Reserverad sowohl stehend als auch flach auf dem Boden liegend mitgeführt
werden. Sollte der ganze Kofferraum benötigt werden, besteht die Möglichkeit,
das Reserverad mittels Bajonettverschluss außen auf dem Kofferraumdeckel
diebstahlsicher zu befestigen.
Sowohl
Reserveradhalterung als auch Drehzahlmesser sind beim Rover 2000 TC im Preis
eingeschlossen.
Beim
2000 Automatic liegt der Schalthebel ebenfalls auf dem Gehäuse zwischen den
beiden vorderen Sitzen; die Schaltplatte ist beleuchtet. Die Borg
Warner-Automatik hat zwei Fahrbereiche, den einen (D1) für normales Fahren, den
anderen (D2) für langsames Fahren, hauptsächlich im Stadtverkehr. Ein Ölkühler
ist vorhanden, damit das Getriebeöl nicht zu heiß wird.
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